Dormagen ist eine Große kreisangehörige Stadt im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen. Sie grenzt unmittelbar an Köln und die Landeshauptstadt Düsseldorf.
Geographische Lage
Östlich von Dormagen-Rheinfeld liegt ein dort anschließender Rheinbogen. Südöstlich von Dormagen befindet sich an dem gegenüberliegenden Rheinufer Monheim am Rhein. An schönen Tagen ist am Rheinufer ein Blick in das noch weiter gelegene Bergische Land möglich. Nördlich von Dormagen befindet sich, angrenzend an den Stadtteil Stadt Zons, die Stadt Neuss. Westlich von Dormagen-Delhoven liegen die Städte Grevenbroich und Rommerskirchen. Südlich von Dormagen liegt mit Worringen ein Stadtteil der Nachbarstadt Köln. Die Stadtgrenze zwischen Dormagen und Köln ist zugleich auch eine Grenze zwischen den Regierungsbezirken von Düsseldorf (zu dem Dormagen gehört) und Köln. Durch den historischen Stadtkern Dormagens verläuft die zum Teil als Fußgängerzone genutzte Kölner Straße, eine ehemalige Römerstraße. Bis in die 1980er Jahre war sie ein Teil der Bundesstraße 9, die nun als Umgehungsstraße östlich an Dormagen vorbeiführt.
Urgeschichte
In der Zeit zwischen 15 und 12 vor Christus entstand in Dormagen ein römisches Kastell, das bei dem archäologisch nicht nachgewiesenen oppidum Durnomagus gelegen haben muss. Diese Ortsbezeichnung ist im Itinerarium Antonini, einem Reisebuch aus dem 4. Jahrhundert, überliefert. Das römische Reisebuch. Es teilte genau die Zwei-Tages-Strecke zwischen Köln und Neuss. Eine Vexillation der Legio I Germanica errichtete im Jahre 35 in Dormagen eine Militärziegelei mit vier Brennöfen. Die hier hergestellten Ziegeln wurden mit der Truppenbezeichnung und Symbolen der Legion gestempelt. Nach dem Bataveraufstand wurde die I. Legion aufgelöst und spätestens zu diesem Zeitpunkt die Militärziegelei in Dormagen geschlossen. Um das Jahr 80 wurde in Dormagen wieder ein römisches Auxiliarkastell errichtet. Es wurde zehn Jahre später von der ala Noricorum durch ein größeres Lager ersetzt. Im 2. Jahrhundert wurde in einer Villa rustica bei Dormagen ein Mithräum, eine Kultstätte des persisch-römischen Gottes Mithras errichtet. In der Zeit zwischen 393 und 402 wurden die römischen Truppen zum Schutze Roms aus der Provinz Germania superior abgezogen.
Mittelalter
Die heutige Pfarrkirche St. Michael ist ein nach 1970 errichteter Neubau, der jedoch auf ältere Vorgängerbauten zurückgeht (8. Jahrh. ff.);[3] aus seinem Umfeld stammen Gräber des 6./7. Jahrhunderts.[4] Vermutlich war seit 476 zunächst Nievenheim der Hauptort der fränkischen Besiedlung, doch stehen archäologische Nachweise dafür aus. Die Ortschaft Horrem fand im Jahre 1005 als Horchem erstmals ihre Nennung, Hackhausen im Jahre 1080. 1128 wurde die Abtei Knechtsteden gegründet. Im Jahre 1138 wurde mit dem Bau der jetzigen Klosterkirche in Knechtsteden begonnen. Papst Hadrian IV. nahm die Abtei 1158 mit den Dörfern Hackhausen und Horrem in seinen Schutz. Im Jahre 1190 wurde die katholische Pfarrkirche St. Michael in Dormagen auf den Fundamenten eines römischen Mars-Tempel erbaut. Das westlich von Dormagen gelegene Gut Jussenhoven wurde im Jahre 1222 erstmals als Gozenhouen und Goischinhoue erwähnt. Im Jahre 1247 wählten im benachbarten Worringen drei Erzbischöfe, 11 Bischöfe, zahlreiche Fürsten und Herzöge Wilhelm von Holland zum deutschen König. Allerdings gab es nicht genügend Unterkünfte in Worringen und so wurde auf die Orte der Umgebung zurückgegriffen. 1250 wurde die Wasserburg Hackenbroich erstmals urkundlich erwähnt. Sie befand sich im Besitz des Edlen Burkhard von Broich. Seit 1274 unterhielt das Kölner St. Andreas Stift in Dormagen ein Hofgericht. Vogt des Gerichts war der Graf von Jülich. Im gleichen Jahr wurde erstmals die Ortschaft Delhoven erwähnt. 1288 war Dormagen Schauplatz der Schlacht von Worringen. Dabei wurde Zons weitgehend zerstört. Im Jahre 1291 verkaufte der Ritter Bruno von Rinverde seinen im westlich von Dormagen gelegenen ehemaligen Rheinbett errichteten Walhovener Hof an das Andreas-Stift in Köln. Ende des 14. Jahrhunderts war ein Hermann von Walhoven Abt des Klosters Knechtsteden. Das alte Dormagener Schöffensiegel erschien 1320 erstmals auf einer Urkunde. Es zeigte den Dormagener Pfarrpatron St. Michael mit dem kurkölnischen Kreuz im Schild. 1373 wurde Zons wieder aufgebaut, zur Zollstation erklärt und durch den Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden zu einer Stadt mit einem eigenen Gerichts- und Verwaltungsbezirk ernannt. Bereits vor 1374 war Dormagen mit Rheinfeld und halb Horrem zu einer Jülicher Enklave in kurkölnischem Gebiet geworden. Im Jahre 1409 wurde die Burg Hackenbroich in einem Krieg zwischen Johann VI. von Reifferscheid, dem Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden bzw. seinem Adjutor und Nachfolger Dietrich II. von Moers und Graf Vinzenz von Moers zerstört.